Bush Walk with Trevor

Von Aboriginal Bu...

Heute haben wir dem Wardan Aboriginal Center einen Besuch abgestattet und einiges über die Aboriginal Kultur erfahren. Zum Beispiel lebten die Aboriginals in Familiengruppen bis zu 120 Personen zusammen. Sie zogen alle zwei Monate in ihrem Gebiet weiter, um das Gleichgewicht in der Natur nicht zu stören. Beim Jagen und Sammeln von Pflanzen wurde nie der ganze Bestand genommen. Die Ältesten, die bis zu 120 Jahre alt wurden, haben darauf geachtet, dass je nach natürlichem Bestand gejagt und gesammelt wurde. Wurden diese Regeln missachtet, gab es diverse Bestrafungen, die Gruppe tat dies selbst bei dem jeweiligen Mitglied oder die ganze Gruppe wurde von einer anderen Familiengruppe bestraft, sobald diese von der Missetat erfuhr. Eine der Strafen war es, einen Speer durch die Achillessehne zu stossen, wurde die Tat wiederholt, kam der Speer in den Unterschenkel und beim dritten Verstoss wurde die Arterie im Oberschenkel aufgeschlitzt – das war die Todesstrafe!
Für Vergewaltiger gab es den Speer direkt in den Oberschenkel, damit jeder sehen konnte, was er getan hatte und bei Wiederholung gab es die Todesstrafe (siehe oben) mit dem Speer.
Von Aboriginal Bu...

Alle vier Jahre trafen sich die verschiedenen Stämme beim Wave Rock, damit die Ältesten Informationen austauschen konnten und die jungen Aboriginals sich einen Partner aus einem anderen Gebiet suchen konnten. Wichtig war es, in ein weit entferntes Gebiet zu heiraten, um den Genpool möglichst gross zu halten. Inzucht wurde so mit Sicherheit verhindert.
Die Aboriginals hatten ein breites Wissen über Pflanzen, zum Beispiel gibt es den Grasbaum ('grass tree'), dessen Blätter viel Wasser enthalten, welches beim Zerkauen aufgenommen wird. Bush Chilli hat man ähnlich wie Kartoffeln gekocht, Pfefferminze bei Insektenstichen auf der betroffenen Stelle verrieben und bei Mundgeruch gekaut. Und noch vieles mehr.
Von Aboriginal Bu...

Ein anderes interessantes Detail war die Wahrung der Privatsphäre, es wurde vor der Hütte ein Stock platziert, der dem Besucher vermittelte, ob er willkommen war oder nicht.
Die Menschen hatten viel Achtung voreinander und jede Sippe führte ein Leben miteinander. Es wurden die Nahrungsmittel geteilt und gemeinsam Rituale und Tänze durchgeführt. Die Jungen wurden von den Alten in die Stammesbräuche eingeweiht und unterrichtet mit Gesängen und Traumpfaden.
Das Wissen ist leider verloren gegangen, da die englischen Missionare die Aboriginals versuchten zu kultivieren und ihnen ihre Kultur verweigerten. Die jungen Aboriginal durften keine Einweihungen von den Alten erhalten und manchmal wurden die Kinder ihren Müttern weggenommen. Man bezeichnet sie als „stolen generation“! Leider hat die australische Regierung noch keine Wiedergutmachung für den Schaden angeboten und die Aboriginals wehren sich erstmal erfolgreich in den Medien.
Das Wissen ihrer Kultur wurde vor circa fünf Jahren von der französischen Regierung, welches von Wissenschaftlern die vor der Einwanderung der Engländer in Western Australia waren und genaue Aufzeichnungen über die Noongar Stämme gemacht hatten, an die Aboriginal in Western Australia zurückgegeben.
Einige Aboriginal Leute bekamen den 'native title', sozusagen das Recht ein Eingeborener zu sein. Damit dürfen sie ihr Essen selber jagen, ohne sich um die Jagdgesetze der Regierung kümmern zu müssen.

Kommentare

Beliebte Posts