Kalgoorlie - der wilde Westen von Australien

In Kalgoorlie dreht sich alles um den Goldbergbau. Es wird zwar hier noch einiges anderes an Rohstoffen abgebaut, aber die Anfänge der Stadt gehen auf den Goldrausch zurück und das Gold ist hier die Hauptattraktion. Jedenfalls abgesehen von den Pubs und Bordellen ;-)
Von Kalgoorlie

Hinter der glitzernden Fassade ist Kalgoorlie trotzdem eine Provinzstadt; der Woolworths Supermarkt ist hier tatsächlich am Sonntag geschlossen!

Wir haben unser Bestes gegeben, möglichst viel von dem Glanz der vergangenen Zeit zu sehen. Und ich habe beim Goldwaschen in der Mining Hall of Fame zwei Goldflitter gefunden - einer davon ist aber gleich wieder weggespickt, als ich ihn dingfest machen wollte :-(


Sehr eindrücklich ist die Landschaft: überall werden und wurden riesige Löcher gegraben und der Abraum aufgeschüttet. Es scheint, als sei kaum ein Stein noch nicht umgedreht worden.


Spektakulär sind die Sprengungen im Superpit, welche täglich stattfinden. Das Superpit ist ein riesiger Tagebau und im Moment 3,5 km lang, 1,5 km breit und 360 m tief. Geplant sind eine Länge von 3,9 km, eine Breite von 1,6 km und mehr als 500 m Tiefe. Rund um die Uhr wird hier das Gold abgebaut, die Trucks sind riesig, genauso die Bagger! Vom Lookout sieht allerdings alles ganz klein und niedlich aus - auch die Sprengung. Die Staubwolke hat uns nach wenigen Minuten trotzdem erreicht und unsere Kleider eingestaubt...




Kalgoorlie ist aber auch eine Basis der 'Flying Doctors', welche für die weitverstreuten Siedlungen im australischen Outback die medizinische Notfallversorgung sicherstellen. Diese Organisation ist übrigens sehr zufrieden mit ihren Pilatus PC-12, welche ihre Beechcraft Stück um Stück ersetzen.


Die Lebensader von Kalgoorlie ist die 650 km lange 'Golden Pipeline', durch welche Wasser vom weit entfernten Perth herangepumpt wird. Fertiggestellt wurde dieses Jahrhundertwerk bereits 1903!


Erstaunlich ist, wie wenig von einigen Goldgräberstädten übrig geblieben ist, nachdem die dortigen Goldvorkommen erschöpft waren. In Kanowna haben anfangs des 20. Jahrhunderts etwa 12000 Menschen gelebt, heute ist davon fast nix mehr zu sehen, obwohl das Postamt noch bis 1959 bedient wurde. Ein Friedhof und einige Mauersteine haben wir noch vorgefunden. Auf dem ehemaligen Stadtgebiet ist heute wieder eine Goldmine aktiv, die alten Goldgräber hatten dieses Vorkommen nicht gefunden, da es nicht bis an die Oberfläche gestossen ist.

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